Unter Rechenstörung versteht man ein grundsätzliches Unverständnis der mathematischen Grundlagen.
Häufig fällt eine Rechenstörung zuerst beim häuslichen Üben auf. Die Eltern merken, dass ihr Kind bei der Bewältigung von vermeintlich leichten Aufgaben große Schwierigkeiten hat. Trotz intensiven Übens und vielfältigen Erklärungsversuchen haben die Eltern nie das Gefühl, dass ihr Kind den Lernstoff wirklich versteht. Die betroffenen Kinder entwickeln eine eigene Logik beim Rechnen, sie bleiben meist beim zählenden Rechnen haften.
Die Rechenstörung tritt in 56% der Fälle gemeinsam mit einer anderen Lernstörung auf.
Hinweise auf eine Rechenstörung sind:
>>> Kinder und Jugendliche sehen den Zusammenhang zwischen Mengen und Zahlen oft nicht.
>>> Sie rechnen zählend mit Hilfe der Finger oder mit zählbaren Materialien.
>>> Sie verstehen Zahlbeziehungen und Zerlegungen nicht.
>>> Sie verstehen Bündelungen und Stellenwerte nicht.
>>> Sie haben keine klaren Vorstellungen davon, was die Rechenoperationen bedeuten.
>>> Sie haben oft keine Vorstellungen von Größen wie “Zeit” oder “Längen”
Lernpsychologisch:
>>> Sie mögen das Fach nicht, weil sie es (mit Recht) sehr anstrengend finden.
>>> Sie denken oft: Ich kann das nicht und kann es nicht lernen!
>>> Sie fragen sich, ob sie zu dumm sind und werden auch in anderen Fächern schlechter.
>>> Sie haben Wut oder Angst.
>>> Sie zeigen körperliches oder psychisches Unwohlsein.
>>> Hausaufgaben werden zum Stressthema.
>>> Sie lehnen Erklärungen und Hilfen ab aus Angst, noch unsicherer oder verwirrter zu werden
Je früher man diese Probleme erkennt und diagnostiziert desto zielgerichteter kann gefördert werden. Umso besser kann einer negativen Lernstruktur, die aus Versagen und Angst besteht, begegnet werden.